Neukirchen. Seitdem er die Reste der Krippe auf dem Dachboden der Kirche fand, baut Wilfried Hansen die Figuren zu neuen Szenen auf.
„Ich habe einen Schatz gefunden!“, begeisterte sich Wilfried Hansen über die staubigen Fundstücke, die er nach einer Gewölbekletterei auf dem Dachboden von St. Jakobus entdeckte. Es handelte sich um die „lange als unauffindbar geltenden Krippenteile“, erinnert sich der eifrige Sucher. Das war 2010. Wenig Grund zum Jubeln allerdings bereitete damals der Zustand von Maria, Josef und den anderen Protagonisten des religiösen Wahrzeichens, „die hatten kaputte Köpfe und waren auch sonst teilweise in die Jahre gekommen“, beschreibt der 78-Jährige den jämmerlichen Anblick der Krippenreste. Weil der frühere Elektriker aber nicht bloß handwerklich geschickt ist, zudem „gerne bastelt“, sondern darüber hinaus auch eine begeisterungsfähige Verwandtschaft hat, wurde die Sanierung der Terrakottafiguren eine Familienangelegenheit. Schwiegertochter Andrea beispielsweise ist Zahntechnikerin, „ich würde behaupten, sie ist fast eine Künstlerin“, sagt Wilfried Hansen über das filigrane Können für den Restaurierungsprozess.
„Ich habe einen Schatz gefunden!“, begeisterte sich Wilfried Hansen über die staubigen Fundstücke, die er nach einer Gewölbekletterei auf dem Dachboden von St. Jakobus entdeckte. Es handelte sich um die „lange als unauffindbar geltenden Krippenteile“, erinnert sich der eifrige Sucher. Das war 2010. Wenig Grund zum Jubeln allerdings bereitete damals der Zustand von Maria, Josef und den anderen Protagonisten des religiösen Wahrzeichens, „die hatten kaputte Köpfe und waren auch sonst teilweise in die Jahre gekommen“, beschreibt der 78-Jährige den jämmerlichen Anblick der Krippenreste. Weil der frühere Elektriker aber nicht bloß handwerklich geschickt ist, zudem „gerne bastelt“, sondern darüber hinaus auch eine begeisterungsfähige Verwandtschaft hat, wurde die Sanierung der Terrakottafiguren eine Familienangelegenheit. Schwiegertochter Andrea beispielsweise ist Zahntechnikerin, „ich würde behaupten, sie ist fast eine Künstlerin“, sagt Wilfried Hansen über das filigrane Können für den Restaurierungsprozess.
Außerdem nutzte sie ausrangierte Bettlaken als Leinwand, um darauf eine Panoramalandschaft a la Bethlehem zu bauen. Auch Ehefrau Ulla – die beiden sind seit 50 Jahren verheiratet – wurde aktiv, „schließlich war die ursprüngliche Bekleidung der Figuren arg kaputt“, erinnert sie sich. „Weil ich nicht gut nähen kann, kam meine Schwester Doris“, erinnert sie sich an den Besuch aus Aachen. Schönste Anekdoten hat sie ebenso parat. Eine davon dreht sich um Wohlgerüche in der Kirche während der Krippenaufbauzeit: „Von Weihrauch war keine Spur mehr, alles duftete nach Kaffee und frisch gebackenen Plätzchen“, sagt sie lächelnd sie über die leckere Versorgung durch andere Gemeindemitglieder.
Innerhalb von sechs Monaten verwandelten sich die vormals zerlumpt ausschauende Figuren für die Weihnachstkrippe wieder in strahlende Geschöpfe. „Jahr für Jahr bauen wir die Krippe in der Kirche auf“, erzählt Sohn Thomas Hansen, natürlich ebenso wie sein Bruder Michael und Neffe Paul am Krippenprojekt beteiligt. „Wir machen das alle zusammen, das ist echte Gemeinschaftsarbeit“, erklärt der Filius. Ist das Podest aufgestellt, „geht alles ganz schnell“, erzählen die Hansens. Damit das Ergebnis aber „immer wieder anders und gleichbleibend attraktiv“ ist, wird im Wechsel mal die kleine, dann die große Version erstellt, Außerdem wird anders dekoriert, ein Zuständigkeitsbereich von Ulla Hansen. „Dazu werden im Wald Moos und Wurzeln gesammelt“, erzählt sie über „allerlei Naturprodukte“ mit schönem Effekt.
Die Weihnachstkrippe in St. Jakobus ist einigermaßen prominent, nicht nur Kita-Kinder besuchen sie. „Dass darin viel Liebe und Akribie stecken, ist einfach nicht zu übersehen“, lobt Bernhard Padberg, Präsident des Neukirchener Bürgerschützenvereins. Allerdings könnte sich Wilfried Hansen einen Wechsel vorstellen: „Eigentlich wäre es schön, gäbe es einen Generationswechsel“, versucht der 78-Jährige andere für die Krippenbetreuung zu gewinnen. „Es wäre schön, rückte da Nachwuchs an.
NGZ vom 27.11.2018
NGZ vom 27.11.2018